Füllhorn der Gartenlyrik


Von Kelchblättern scheu bedeckt,
noch ganz unter Grün versteckt,
und doch eine Rose erster Güte.
Noch verharrt geschützt die ganze Blüte.

Die schlanke Knospe hat sich verdickt,
die Kelchblätter sind auseinander gerückt,
die Farbe wird sichtbar, verrät sich schon:
Es ist eine Blüte im rosa Ton.

Der ganze Kopf, gefaltet, kompakt,
ist auf kleinstem Raum zusammengepackt.
Die Blütenblätter sind nun am Gipfel,
es zeigen sich die ersten Zipfel,

in der Form fast wie ein Weinglas geartet.
Die Knospe besinnt sich noch einmal und wartet.
Doch bald ist der Kelch zurückgeklappt,
die Rose ist richtig aufgeschnappt.

Die Blütenblätter in Reihen steh’n.
Sie sind nun wirklich alle zu seh’n,
mit edlem Schwung, von herrlicher Art,
wohl keiner hier Lust zum Zählen hat.

Aus bescheidener Knospe ein Blütenball.
so vielmals Rosa ohne Zahl.
Mit einem Hauch enthüllt die Luft
nun erstmals einmaligen Blütenduft.

Da steht die Rose, erfüllt den Raum,
Es ist ein Wunder, man glaubt es kaum.