Füllhorn der Gartenlyrik


Weißdorn und die Pflaume
bilden ein Gewölbe Blatt an Blatt, 
weil’s bei allen Bäumen hier jetzt
maifrisch ausgetrieben hat.

Ein leiser Luftstrom sich entwickelt, 
streicht mild am Gesicht vorbei, 
lässt die Blätter leicht erzittern,
flüstert, dass nun Frühling sei.

Und die Sonne blinzelt freundlich, 
zögernd durch das Blättermeer. 
Später spitzt sie um die Ecke 
und bringt richtig Wärme her.

Beim Weißdorn Blütenblätter spreizen
--- was die Wärme doch bewirkt ---. 
Was für Duft wird gleich entweichen, 
den die Blüte in sich birgt.

In Wolken wird der Duft vernehmbar; 
doch es gibt auch was für’s Ohr: 
Man hört deutlich Meisen schlagen, 
Gesang der Amsel tritt hervor.

Und nun schließlich zu den Farben: 
Zu Rot und Blau taucht Weiß noch auf. 
Paeonienkelch rückt nun zur Seite: 
Frühling, du nimmst deinen Lauf!

Der Paeonien starke Farbe 
bringt die Röte laut ins Spiel, 
dazu Kissenweiß das Hornkraut, 
Vom Blau der Iris noch nicht viel.

Frankreichs tricolore Farben 
blenden diese Pflanzen ein. 
Schöner kann es kaum in Frankreich, 
als in meinem Garten sein.

Alle Sinne sind gefordert: 
Frühling zu tanken hier zu Land: 
Duft und Sang und Farbenleuchten 
ich in meinem Garten fand.

Friedhelm Haun 11.05.2012 




Weißdornblüte