Füllhorn der Gartenlyrik


Der Kräutergarten in Himmelkron,
vom Mittelalter kündet er schon.
Was pflanzte von der Reichenau,
Walahfrid?
Was empflieht unsere Klosterfrau,
Hildegard?
Was in ihren Schriften stand,
sich in manchem Wurzgarten fand.
Das pflanzte der Gartenbauverein
hier in die langen Beete ein.

So, wie von Walahfrid gedacht,
wurden die Beete hier gemacht:
Die Pflanzflächen etwas höher stehen,
sie sind mit Rahmen aus Holz versehen.
Dort wurde sorgsam eingesetzt,
was vor Kolumbus unser Wohlsein ergötzt,
was nach der Klostertradition
hilft Herz und Hals und Magen schon.


Wie Walahfrid es im Lied besingt,
was heute zum großen Teil noch stimmt,
wie im alten ‚Macer Floridus’
alles verzeichnet. Nicht unter Verschluss!
Was schließlich die Nonne Hildegard
für uns’re Beschwerden empfohlen hat,
und was zur Ehre Mariens dann
die Zisterzienser pflanzten an.
das kann man hier in Garten seh’n,
bleibt man vor den Kräuterbeeten steh’n.

Ein Kloster --- und kein Gerank von Wein ---,
das konnte damals wirklich nicht sein.
Das Wasser ist eins schönes Symbol
für Reinheit und auch für das Leben wohl.

Drum stellte man hier einen Brunnen herein.
Ihr Kloster bauten die Mönche deshalb
lieber am Wasser als im Wald..
Auch hier muss ein Gewässer sein,
es ist ohne Frage, der Weiße Main.

Am Rande des Gartens steht im Saum
schließlich noch ein Apfelbaum.
Die Sorte im Klosterareal:
Ein „Borsdorfer“ ist es allemal.
Die Mönche haben mit bedacht
die Sorte von Frankreich nach Deutschland gebracht.
Im Klostergut zu Porstendorf
stand diese Sorte ohne Schorf.

Der Besucher, der den Garten betracht,
gern auf der Bank eine Pause macht,
und denkt, welches Kräutlein mit seinem Saft
den eignen Beschwerden wohl Abhilfe schafft?


Friedhelm Haun 16.05. 2012





Kräuter

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